Der Titicacasee befindet sich auf dem Hochplateau Altiplano auf 3800 Meter über Meer und hat eine Fläche von 8288 km2 (15 Mal grösser als der Bodensee). Der See bildet die Grenze Perus zu Bolivien und zeugt rundherum von Inka-Stätten und deren Sagen. "Der Legende nach erschien auf der Isla del Sol der weiße bärtige Gott und erschuf die ersten Inkas, Manco Cápac und seine Schwesterfrau Mama Oclla." (Quelle: Wikipedia) Von Cusco rollten wir über den Pass Abra Rayo (4330 M.ü.M.) herunter auf den Altiplano. Mit dem Wind flogen wir förmlich in die staubige Stadt Juliaca wo uns Giovanni und die beiden Slowakischen Radler Zuzana und Pawel empfingen.
Wir verliessen Juliaca gleich am nächsten Morgen wieder. Nach einem kurzen Stopp im Touristenzentrum Puno suchten wir zusammen mit Zuzana und Pawel einen geeigneten Übernachtungsplatz. Nach einigen Anläufen hatten wir die Erlaubnis im Park des Tempels der Fruchtbarkeit zu campen (siehe Minute #5). Am Samstag spät Nachmittags erreichten wir dann das letzte Städtchen vor der Grenze. Wir fanden ein kleines Hotelzimmer für 30 Soles also für umgerechnet 10 Schweizerfranken.
Um acht Uhr morgens standen wir am Grenzposten um aus- respektive einzuchecken. Der Beamte brachte uns die gute Nachricht, dass wegen der Präsidentenwahl kein motorisierter Verkehr in ganz Bolivien erlaubt ist. Wir genossen diesen autofreien Sonntag sehr und beanspruchten gleich beide Strassenseiten. Die Fahrt führte über die Halbinsel welche sich im Osten des Titicacasees erstreckt, die Aussicht auf beide Seeseiten, der blaue Himmel und die strahlende Sonne machten es zur perfekten Spazierfahrt. Am Nachmittag kamen wir an der Fährstation in San Pedro an, wo unsere gemütliche Fahrt abrupt endete. Die Fähren standen genau so still wie alle anderen Fahrzeuge. Die Nacht verbrachten wir im Tickethäuschen der Fährstation. Morgens um 5 Uhr wurden wir mit einem Poltern geweckt. Schon um diese Zeit ging es zu und her wie im Bienenhaus. Fahrzeuge und Passagiere standen Schlange um an das andere Ufer zu kommen. Mit den ersten Holzfähren (Kapazität: 2 Autos) morgens um 5.30 Uhr erreichten wir schlussendlich die andere Seeseite. Vor dem Start der Tagesetappe bis nach La Paz, frühstückten wir und schauten dem hektischen Treiben der Fähren zu.
Bereits 20 km vor der dritt grössten Stadt Boliviens erstreckte sich die Agglomeration links und rechts der Strassenseiten. (Nichts Schönes, viel Verkehr und als Fahrradfahrer nicht ungefährlich.) Nach knapp 110 km erreichten wir El Alto auf 4100 Meter über Meer. Unser Blick schweifte über die riesige Stadt unten im Talkessel. Über die Autobahn erreichten wir das Zentrum von La Paz und somit unser Ziel. Die Casa de Ciclista von Christian befindet sich im Stadtzentrum. Die Wände der Wohnung sind gekennzeichnet vieler Besucher aus allen Teilen der Welt. Fast täglich treffen Fahrradfahrer hier ein und andere zieht es weiter. Wir machen erst mal Pause. Der lang ersehnte Ritt auf dem Altiplano über die Salzseen und entlang der Lagunen an der Grenze zu Chile, sind die nächsten Highlights und wir freuen uns darauf. Das die Strecke kein Pick-nick wird wissen wir. Für die nächsten Etappen heisst es jetzt also Kräfte tanken!
posted @ km 18'910
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guli (Wednesday, 15 October 2014 19:16)
Hihi Tempel der Fruchtbarkeit, uiui heisst es es gibt bald babys!?!?! Hihi :)