Viva Colombia!

„Nuestra Selección“ wie die Kolumbianer ihre Fussballmannschaft nennen, ist zurzeit das Thema Nummer Eins. Stolz trägt Gross und Klein das gelbe Trikot. Zusammen mit Humberto unserem Gastgeber in Pereira, feiern wir den Sieg Kolumbiens in einem lokalen Café im Stadtzentrum. In wirklich jedem Laden läuft der Fernseher. Kolumbien steht während 90 Minuten still. Die Arbeit kann warten. Während mehreren Stunden vor und vorallem nach dem Match findet ein Fanmarsch zu Fuss, mit Motos, Autos und Velos durchs Stadtzentrum statt. Mit Mehl, Reis und Schaum bespritzen die Fans und Zuschauer sich. Es wird gesungen, gehupt und gelacht. Der Alkoholeinfluss ist bestimmt nicht zu unterschätzen. 

 

Auf unserem Weg durch Kolumbien erfreuen wir uns an der schönen Berglandschaft und an den freundlichen Kolumbianer, welche uns immer wieder mit einem "Bienvenidos en Colombia" willkommen heissen.  Während fünf Tagen im Casa del Ciclista in Medellin, genossen wir die Gemeinschaft mit sechs weiteren Veloreisenden. Wir freuten uns sehr nach all den Monaten wieder einmal Fahrradtouristen zu treffen. Zu viert machten wir uns dann auf den weiteren Weg nach Pereira. Mit Didier aus Kolumbien (Er lässt sich zum ersten Mal auf eine Fahrradreise ein.) und Alvaro aus Spanien (Alvaro haben wir am Flughafen in Alaska getroffen und jetzt ein Jahr später kreuzen sich unsere Wege wieder. Auch er fährt nach Argentinien.) fahren wir durch schöne Orangen-, Guayaba- und Kaffeeplantagen. Nach dem velofreien Fussballtag in Pereira trennen sich unsere Wege. Die Beiden fahren durch die Berge und wir durchs Tal nach Cali.

 

Hier in Cali, Stadt des Salsas, haben wir uns bei Carlos und Paula einquartiert. Die Beiden sind super freundlich, ein weiteres typisches Beispiel für die kolumbianische Gastfreundschaft. Die Kolumbianer haben einfach Freude den Touristen ihr Land zu zeigen. Auf der gesamten Strecke heben Auto- und Töfffahrer den Daumen hoch wenn sie uns passieren. Uns wurden Getränke offeriert und Früchte geschenkt. Einmal mehr stelle ich fest, wie viel es aus macht, wenn Einheimische Fremde willkommen heissen und Gastfreundschaft aus Freude gelebt wird. Die schwierigen Jahre Kolumbiens haben bestimmt viele Spuren hinterlassen. Wir stellen das vor allem fest, wenn die Einheimischen von ihren Verlusten von Familienmitgliedern und Freunden erzählen. Die schrecklichen Geschichten sind nicht vergessen, aber sie stehen heute nicht mehr im Vordergrund. Kolumbien ist auf jeden Fall einen Besuch wert und schon jetzt eines unserer Lieblingsländer.

 

Die nächste Woche nehmen wir die 450 km bis zur Grenze Ecuadors unter die Räder. Wieder geht es ab in die Berge über 3000 Meter Höhe. Bis dahin wünschen wir viele liebe Grüsse, Hopp Schwiiiz, Viva Colombia.

posted @ km 14'443

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